Antibiotikaeinsatz

Fakten:

  • WHO beschreibt die Antibiotikaresistenz als „globalen Notfall“
  • Antibiotika werden zu häufig verwendet.
  • Antibiotika werden häufig zu lange oder zu kurz eingesetzt.
  • Antibiotika werden häufig in unzureichender Dosis eingesetzt.
  • Zunahme von Antibiotikaresistenzen.
  • Explosion der Behandlungskosten (pro Infektion mit mr Keim zusätzl. Kosten von 10 000 Euro).

 

Lösungsvorschläge:

  • Behandlungsalgorithmen und Leitlinien der Fachgesellschaften
  • Schulungen mit gesonderter Fortbildungsmotivation (die WHO bietet beispielsweise einen online-Kurs für die angemessene Verschreibung von Antibiotika an. Der ungefähr 8 stündige Kurs ist für alle zugänglich und kostenfrei und beleuchtet klinische Situationen aus Perspektive der Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz. (Link: https://openwho.org/courses/AMR-competency).
  • Adaptierung von „DART 2020“ (One health-Ansatz stärken, Resistenz-Entwicklungen frühzeitigen erkennen, Therapieoptionen erhalten und verbessern, Infektionsketten frühzeitig unterbrechen und Infektionen vermeiden, Bewusstsein fördern und Kompetenz stärken, Forschung und Entwicklung unterstützen).
  • 10-Punkte-Plan des GM Deutschland (Ausbreitung multiresistenter Erreger verhindern, hygienische Standards in allen Einrichtungen weiter ausbauen, bessere Informationen zur Hygienequalität in Krankenhäusern, Meldepflichten zur Früherkennung resistenter Erreger verschärfen, verpflichtende Fortbildung des medizinischen Personals, Versorgungforschung zur Vermeidung nosokomialer Infektionen verbessern, One health- Gedanken stärken: Aktualisierung der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie, Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika ermöglichen, deutsche globale Gesundheitspolitik zur Bekämpfung von Antibiotika- Resistenzen nutzen, Antibiotika-Resistenzen durch Kooperation der G7 bekämpfen).
  • Transparenz (Helios gibt auf homepage Inzidenz von Infektionen mit mr- Bakterien bekannt) MRE-Netz (z.B.Rhein-Main)
  • Rasche Einführung technischer Innovationen zur Feststellung der Wirkstoff-Suszeptibilität (wie Antibiogramm in 30 Minuten mittels molekulargenetischer Schnelltests), z.B. Rapid-dLAMP-Assay = digital real-time loop-mediated isothermal amplification (spezielle Form der PCR). Kriterium für das Ansprechen ist die Menge der nach der Behandlung vorhandenen DNA.
  • Antibiotic-Stewardship-Programm (ABS) Krankenhaus Nordwest – Technische Hochschule Mittelhessen (THM) Gießen. (Haus-Leitlinien zur Therapie der wichtigsten Infektionskrankheiten, Reduktion des Antibiotikaverbrauchs, insbesondere beim Einsatz von Reserve-Antibiotika durch Fortbildungen, spezielle Verordnungssysteme und infektiologische Konsiliardienste).