Migräne in der Schwangerschaft - wie behandeln?
Eine Schwangerschaft hat in aller Regel einen günstigen Einfluss auf die Migräne.
Etwa die Hälfte der Frauen gibt bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft eine Besserung an, im dritten Drittel sind es sogar vier von fünf.
Andererseits kommt es aber auch bei 5-8% während der Schwangerschaft zu einer Verschlechterung der Migräne, bei ca. 5% wird die Erstdiagnose sogar während der Schwangerschaft gestellt. Schmerzcharakter und -dauer einer Migräneattacke können sich während der Schwangerschaft verändern. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass es in dieser Zeit auch zu migräneunabhängigen, sekundären Kopfschmerzen kommen kann. Bei Auftreten von Fieber, epileptischen Anfällen, hohem Blutdruck und Auffälligkeiten im neurologischen Status ist eine spezifische Abklärung erforderlich. Aus naheliegenden Gründen ist die Indikation für eine radiologische Untersuchung nur mit allergrößter Zurückhaltung zu stellen. Therapeutisch sollten vor einer medikamentösen Therapie immer alle nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Massagen, Akupressur, Wärme- oder Kälteanwendungen, Entspannungstechniken, etc., ausgeschöpft werden. Medikamentös ist Paracetamol aufgrund des Sicherheitsprofils während der Schwangerschaft Mittel der Wahl. Auch Acetylsalicylsäure und Triptane können ohne Sicherheitsbedenken zum Einsatz kommen, Antirheumatika hingegen nur ausnahmsweise und maximal über 48 Stunden. Für viele weitere Schmerzmedikamente bestehen während der Schwangerschaft strenge Kontraindikationen. Wenn sich die Migräne während der Schwangerschaft bessert, so kehrt sie danach leider oft wieder zurück. Stillen hat einen positiven, protektiven Effekt.