Was ist das Post-Covid-Syndrom?
Covid-19 wurde vor allem am Beginn der Pandemie immer wieder ausschließlich als Erreger einer neuen „Lungenerkrankung“ angesehen. Zu Unrecht, wie man heute weiß.
Das Virus befällt nicht nur die Lunge, sondern viele verschiedene Organe. Vor allem das Nervensystem ist besonders betroffen. Bereits in der Akutphase kann es zum Auftreten von neurologischen Beschwerden wie Riech- und Geschmacksstörungen, Gelenks- und Kopfschmerzen, sowie einer Muskelschwäche kommen. Durch die Covid-19- Infektion steigt aber auch das Risiko für Schlaganfälle, epileptische Anfälle und Rückenmarksentzündungen. In den letzten Monaten häufen sich zudem auch die Berichte über schwere neurologische Spättfolgen. Etwa 10 bis 12 Prozent der Menschen, die eine symptomatische Covid-19-Infektion durchgemacht haben, leiden noch Monate später unter Erschöpfungszuständen, einer raschen Ermüdbarkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, depressiven Symptomen, Angstgefühlen und einer emotionalen Reizbarkeit. Dieses Spätsyndrom wird als „Post-Covid-Syndrom“ bezeichnet. Der Leidensdruck vieler Betroffener ist enorm. Eine neurologische Abklärung und symptomatische medikamentöse Behandlung sind hier erforderlich. In vielen Fällen ist zusätzlich eine psychologische Begleitung sinnvoll. Die symptomatische Covid-19-Infektion ist alles andere als eine harmlose Grippe und das Post-Covid-Syndrom ein weiterer Grund, sich zu schützen und das Risiko nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.